Fachbegriffe und Erklärungen

Personenzentrierte Gesprächspsychotherapie

ist eine Therapieform der humanistischen Psychotherapie, die auf Carl Rogers zurückgeht. Die therapeutisch wirksamen Variablen der Gesprächspsychotherapie sind Wertschätzung, Empathie und Kongruenz (Echtheit). Der Therapeut schafft durch diese Haltung eine Atmosphäre, in welcher der Klient sich selbst angstfrei explorieren und so bisher tabuisierte oder aus anderen Gründen „unmögliche“ Lösungen für seine Probleme finden kann. Der Therapeut versteht sich als Begleiter und Unterstützer. Die „richtige“ Lösung kann nur der Klient selbst erkennen.

Verhaltenstherapie (VT)

ist eine Therapieform, die auf Psychologen wie z.B. John B. Watson oder F. Kanfer zurückgeht. Die zentrale Annahme der VT ist, dass Verhalten, auch das als problematisch betrachtete, als Ergebnis von (sozialen) Lernprozessen betrachtet wird und durch Neu- bzw. Umlernen im therapeutischen Prozess veränderbar ist. Von Therapeut und Klient gemeinsam werden zunächst die aufrechterhaltenden Faktoren für das aktuelle Problem systematisch analysiert. Auf Basis dieser Analyse wird ein Behandlungsplan erarbeitet, den der Klient schrittweise mit Hilfe des Therapeuten umsetzt. Als Methoden werden neben dem Gespräch Protokolle, Übungen, Rollenspiele, Hausaufgaben etc. eingesetzt.

Systemische Therapie

ist eine Therapieform, die sich aus der Familientherapie entwickelte und welche sich vor allem mit sozialen Systemen beschäftigt. So stehen nicht der Einzelne und sein individuelles Problem im Zentrum der Betrachtung; vielmehr wird dessen Einbettung in Bezugssysteme (Familie, Team etc.) berücksichtigt. Eine der bekanntesten Techniken der systemischen Therapie ist das Aufstellen von Systemen, das von Virginia Satir eingeführt wurde und mit dem in den letzten Jahren vor allem Bert Hellinger Aufsehen erregte.

Mediation

ist ein klar strukturiertes Verfahren zur konstruktiven Bearbeitung von Konflikten unter der Anleitung einer „allparteilichen“ Person (Mediator). Allparteilichkeit bedeutet dabei im Gegensatz zu Neutralität, dass der Mediator sich bemüht, die Sichtweisen der einzelnen Konfliktparteien ganz zu verstehen, sowohl in ihrer konkreten Erscheinungsform als auch in den dahinter liegenden Motiven und Bedürfnissen.

EMDR

oder Eye Movement Desensitization and Reprocessing geht auf die US-amerikanische Psychologin Francine Shapiro zurück. Es ist eine Technik der Traumatherapie, in der – vereinfacht gesagt – durch wechselseitige Stimulation der rechten und linken Gehirnhemisphäre das limbische System (emotionales Zentrum) aktiviert und damit die emotionale Verarbeitung traumatischer Erlebnisse gefördert wird.

PITT

oder psychodynamisch imaginative Traumatherapie ist ein von der Psychologin Prof. Luise Reddemann entwickeltes Verfahren, mit dessen Hilfe Traumatisierungen unter besonderer Einbeziehung der Ressourcen des Klienten behandelt werden. Hierbei wird vor allem die Vorstellungskraft des Klienten genutzt.